Am 5. Februar 1946 fand im Clubzimmer des Bahnhofshotels Theodor Niehaus in Barßel die Gründungsversammlung des Sport- und Turnvereins Barßel statt. Anwesend waren die Bürgermeister der Gemeinde Barßel, Franz Siemer, und 22 Gründungsmitglieder.

Bedingt durch die Kriegsjahre war in Barßel jegliche sportliche Betätigung zum Erliegen gekommen. Nach 1945 wurde bereits wieder im kleinen Rahmen Sport betrieben. Durch eine Verordnung der Militärregierung mussten aber Vereine, die zu der Ausübung ihrer sportlichen Betätigung Reisen zu Nachbarvereinen unternehmen wollten, in einem eingetragenen Verein zusammengefasst werden. Im Jahre 1946 waren bereits eine Anzahl ehemaliger Soldaten aus der Kriegsgefangenschaft entlassen, die eine Aufgabe darin sahen, sich sportlich zu organisieren und zu betätigen.

Der Bürgermeister sicherte dem Verein die Unterstützung der Gemeinde Barßel zu und stellte den Sportplatz in Neuland für den Spielbetrieb zur Verfügung. Ahlrich Potthast, Barßel, wurde zum Vereinsführer gewählt. Das Amt des Schriftführers übernahm Fritz Dänekamp, Barßel. Zum Kassierer wurde Johannes Pokatzky, Neuland, ernannt. Als Vereinssaal für die Turnabende konnte der Saal der Geschwister Niehaus in Barßel gewonnen werden. Als Vereinsfarben wurden schwarz-weiß vorgeschlagen, weil es die Farben des früheren Sportvereins gewesen war. Auch war die Beschaffenheit des Trikots hierdurch einfacher zu gestalten. Die sportliche Betätigung sollte sich nicht allein auf das Turnen beschränken, sondern es sollte nunmehr auch eine aktive Fußballmannschaft aufgestellt werden. Zum Spielführer für die Fußballmannschaft wurde Georg Hoffbuhr, Barßel, gewählt.

Die Anfangsjahre

Die Arbeit der jungen Sportler im Verein von 1946 war zunächst mühsam und beschwerlich. Nach dem verlorenen Krieg gab es so gut wie gar nichts. Aber ihr Idealismus setzte sich über viele Schwierigkeiten hinweg.

Als Sportplatz diente der alte Platz in Neuland, auf dem heute eine schmucke Siedlung errichtet ist. Der Platz bestand aus reinem Flugsand, sodass er im Sommer wie eine Wüste aussah.

Außerdem war dieser Platz durch die langen Kriegsjahre ziemlich verwahrlost. In gemeinsamer Arbeit der Mitglieder, besonders derjenigen aus Neuland, wurde in den Arbeitsstunden der Sportplatz planiert. Die erste Fußballtracht waren weiße Turnhemden und schwarze Hosen; dazu trug man alte Kommißsocken und Militärschuhe.

Am 2. Pfingsttage 1946 wurde der Sportbetrieb durch ein Freundschaftsspiel Strücklingen gegen Barßel eröffnet. Das Spiel endete nach anfänglich gleichmäßigem Spiel 4 : 1 für Barßel.

Am 6. Oktober 1946 folgte auf dem Sportplatz in Neuland ein Pokalturnier, an dem sich der STV mit einer 1. und 2. Herrenmannschaft beteiligte. Die beiden ausgesetzten Pokale blieben nach sportlichem Kampf im Besitz des STV.

Die Hoffnung, dass der Platz durch Vornahme von Einsaat schließlich doch grün werde, musste aufgegeben werden. Um ihn besser bespielbar zu machen, wurde später eine Schiffsladung Kesselschlacke darüber aufgetragen. Leider stieg dadurch die Zahl der Verletzten erheblich.

Am 24. November 1946 gründete man auch eine Altherrenmannschaft unter Spielführer Dietrich Wieting.

In der ersten Herrenmannschaft, die damals für Barßel spielten, standen folgende Spieler: Tor: Heinrich von Höfen, Verteidiger: Paul Themann, Walter Dierks, Hermann Huismann, Läufer: Paul Niemann, Albert Artz, Josef Strohschnieder, Heinz Schröder, Sturm: Heinz Pokatzky, Adolf Wieting, Hans Lamping, Josef Lüken, August Ansmann.

Zu den Auswärtsspielen fuhr man zunächst mit dem Fahrrad. Sogar bis Thüle reichte der sportliche Aktionsradius. Ein erster Fortschritt war ein offener LKW von Willi Thieben. Während der Fahrt standen die Spieler hinten auf dem offenen LKW und sangen zur hochgezogenen Vereinsfahne ihre Lieder.

Nach der Währungsreform im Jahre 1948 gab es auch wieder Trikots und Schuhe zu kaufen. Die erste Herrenmannschaft entschloss sich damals, blaue Trikots und weiße Hosen zu tragen.

11. Juni 1950: Foto der 1. Herren, anläßlich der Platzeinweihung des heutigen Sportplatzes an der Feldstraße.
Von links nach rechts (stehend): Osterkamp, Kleene, Huck, Kruse, Westerkamp, Siemermann; (kniend): Schröder, Huismann, Hoffbuhr, Schäfer, Gröneweg.
Zu dieser Mannschaft kamen dann bald Bley, Pancratz und Hagedorn hinzu.

Fortsetzung folgt.